1925
Kurt Absolon wird am 28. Februar in Wien geboren. Der Vater Vinzenz Humbert Absolon arbeitet als Privatangestellter und verfasst nebenbei Theaterstücke. Die Mutter Hermine, geborene Wasinger, ist Hausfrau. Absolon wächst mit drei Schwestern und einem älteren Bruder auf.
1943 – 1945
Nach der Matura wird Absolon für zwei Jahre ins Militär einberufen und erleidet mehrere Verwundungen.
1945 – 1949
Vom Wintersemester 1945/46 bis zum Sommersemester 1949 Besuch der Allgemeinen Malerschule bei Robin Christian Andersen. Parallel besucht Absolon 1945/46 den Abend-Akt von Herbert Boeckl. Als Student erhält Absolon ein jährliches Stipendium von der Stadt Wien in Höhe von 600 Schilling.
1948
Im Sommer 1947 Teilnahme am „Salzburg-Seminar“ auf Schloss Leopoldskron, ein von der Harvard University organisierter mehrwöchiger Kurs für Wissenschaftler und Künstler, wo Absolon Curt Wiespointner kennen lernt. Unter den Teilnehmern sind auch Kurt Moldovan, Wander Bertoni und Leopold Rosenmayr
1949
Studienbeihilfe der Stadt Wien in Höhe von 300 Schilling.
1950
Mitglied der informellen „Gruppe 50“ rund um den Kreis von Hans Weigel im Café Raimund Museumstraße 6 in Wien I. Starke Beeinflussung der zeichnerischen Arbeiten durch literarische Anregungen.
1951
Illustrationen für Hans Weigels „Stimmen der Gegenwart 1951“ und „Unvollendete Symphonie“ , sowie Walter Tomans „Die eigenwillige Kamera“ im Rahmen von Weigels herausgegebener Reihe „Junge österreichische Autoren“. Illustration für Herbert Eisenreichs Erzählung „Der Dampfer“. Es entstehen die Zyklen „Jardin du Mal“, „Pierrot“, „Kain“, „Hiob“ und „Don Quixote“.
1951 – 1955
Zur Existenzsicherung arbeitet Absolon als Hilfsarbeiter beim Wiederaufbau des Wiener Westbahnhofs, bei der Unilever AG, bei der Tischlerei Nowaks Witwe, beim Verlag Hanke & Cösngei sowie als Bote bei der Photochemigraphischen Kunstanstalt Patzelt & Co. Bekanntschaft mit dem Sammlerpaar Veronika und Hans Strotzka, der als Mediziner und Tiefenpsychologe arbeitet.
1952
Vom 15. bis 23. April Aufenthalt in Bad Gleichenberg in der Steiermark. Am 30. Mai Heirat mit Adele Kitzweger. Am 10. Juli 1952 Umzug in ein Wohnatelier in der Steinbauergasse 36/20/15 in Wien XII. Das Ehepaar lebt hauptsächlich vom Verdienst der Frau, die als Buchhalterin im Stahlbauunternehmen Waagner-Biro arbeitet. Tierstudien im Tiergarten Schönbrunn. Landschaftszeichnungen anlässlich wiederholter Aufenthalte in St. Ulrich am Pillersee in Tirol. Es entstehen die Zyklen „Cœur Volé“ nach dem französischen Dichter Arthur Rimbaud und „Aphorismen“. Erste Illustrationen zu den „Marmorklippen“ des deutschen Schriftstellers Ernst Jünger, die dieser ablehnte, weil er sich Zeichnungen von Alfred Kubin erhoffte.
„Ebenso wie die Frage nach dem Sinn des Lebens eine Gewissensfrage ist, […] hat auch das Kunstwerk keinen Zweck, ist […] einfach das Produkt menschlichen Geistes und menschlicher Schöpferkraft, entsprungen der Sehnsucht […] den Tod durch ein Werk zu besiegen, […] das Aufgehen in ein Nichts durch ein Zeugnis des Hiergewesenseins zu überwinden."
Kurt Absolon, 1953
1953
Veröffentlichung seines kunsttheoretischen Aufsatzes „Originalität, Radikalität, Individualität“ . Am 12. Jänner lehnt Absolon eine Mitgliedschaft im Art Club ab. Auf Anregung von Kurt Moldovan Bewerbung um ein Stipendium für einen Aufenthalt in Frankreich. Es entstehen die Zyklen „Schatten“, „Zwischenräume“ und „Ecce Homo“. Reise nach Feldkirch. 1953–54 Wiederaufnahme des Abendaktes bei Herbert Boeckl an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
1954
Im Sommer gewinnt Absolon mit seiner Tuschezeichnung „Stillleben mit Fischen“ (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum) den 3. Österreichischen Graphik-Wettbewerb im Tiroler Kunstpavillon in Innsbruck. Das Preisgeld von 8.000 Schilling des Bundeministeriums für Bildung teilt sich Absolon mit dem zweiten Gewinner, dem Maler Walter Eckert. Es entstehen die Zyklen „Der alte Mann und das Meer“ nach dem amerikanischen Schriftsteller Ernest Hemingway und „Sodom und Gomorrha“.
1955
Verleihung des Theodor-Körner-Stiftungspreis im Bereich Bildende Kunst und Kunstfotografie. Von Juli bis August Teilnahme an der Ausstellung „Meistergraphik in Österreich“ im Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis in Bregenz. Von August bis September Aufenthalt in Alpbach in Tirol, wo Absolon am Europäischen Forum Alpbach teilnimmt. Im Oktober Ankauf eines Stilllebens in Aquarell durch das Kulturamt der Stadt Wien. Zeichnungen von Wiener Stadtansichten. Im Wintersemester 1955/56 ist Absolon Gasthörer im Wandmalerei-Kurs der Meisterschule für Malerei bei Albert Paris Gütersloh (1887 Wien–1973 Baden bei Wien) an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
1956
Künstlerische Auseinandersetzung mit der Druckgrafik. Ausführung des Sgraffito „Raben“ an der Hausfassade Troststraße 18, Wien X. Besuch der Meisterklasse für Druckverfahren bei Franz Herberth an der Akademie für angewandte Kunst in Wien (heute Universität für angewandte Kunst Wien). Landschaftszeichnungen anlässlich eines Aufenthalts in Tirol. Angeregt durch den Volksaufstand in Ungarn entstehen Zeichnungen. Illustrationen zu Martin Bubers „Chassidische Erzählungen“. Am 8. Oktober Förderungspreis der Stadt Wien in Höhe von 3.000 Schilling. Im Dezember Ankauf von drei Zeichnungen durch das Kulturamt der Stadt Wien.
1957
Es entstehen zahlreiche Zeichnungen der schwangeren und stillenden Ehefrau. Am 19. März Geburt der Tochter Iris Maria. Beim 6. Österreichischen Graphik-Wettbewerb im Tiroler Kunstpavillon in Innsbruck erhält Absolon den Preis des Instituts zur Förderung der Künste in Österreich von 2.000 Schilling. Glasfensterentwürfe für die Pfarre Neuerdberg Don Bosco in der Hagenmüllergasse 33 in Wien III, von denen nur ein Fenster ausgeführt wird. Reise nach Paris und Arles als Stipendiat des Instituts zur Förderung der Künste in Wien. Es entstehen Stadtansichten und Darstellungen von Stierkämpfen, ein Zyklus zur Passion Christi sowie Illustrationen für die 1960 erschienene Publikation „Carnuntum, Geist und Fleisch“ von Herbert Eisenreich.
1958
Entwurf für einen Gipsschnitt an der Orgelempore in der Pfarre Maria Lourdes in Wien XII, der posthum ausgeführt wird. Am 21. März Auftrag für Zeichnungen zu einem Impressionismus-Film von Kurt Steinwender/Curt Stenvert. Am 26. April fährt Absolon mit seinem Bekannten Dr. Franz Krutz für einen Tagesausflug in den Steinbruch in St. Margarethen im Burgenland. Auf der Rückfahrt nach Wien kommt es am Mittag am nördlichen Ortsausgang in Wulkaprodersdorf zu einem Zusammenstoß mit dem LKW-Fahrer Johann Smaritsch aus Siegendorf. Absolon wird als Beifahrer aus dem Auto geschleudert und erleidet einen Schädelbasisbruch mit Gehirnaustritt. Er stirbt noch an der Unfallstelle. Am 2. Mai wird er in einem Ehrengrab der Stadt Wien am Südwestfriedhof in Wien XII beigesetzt (Gruppe 34, Reihe 10, Nummer 40). Am 16. Mai legt Adele Absolon ein Werkverzeichnis ihres Mannes an. Die mit rotem Farbstift vorgenommene Nummerierung der Blätter 1 bis 708 stammt von ihr, ebenso die verbale Bezeichnung der Blätter.
1962
Posthum werden vier Zeichnungen von Absolon in der von Milo Dor herausgegebenen Publikation „Die Verbannten. Eine Anthologie“ publiziert.
1963
Posthum werden zwanzig Zeichnungen von Absolon in der von Hertha Kräftner und Otto Breicha publizierten Schrift „Warum hier? Warum heute? Gedichte, Skizzen, Tagebücher“ publiziert.
1966
Posthum werden fünf Zeichnungen von Absolon in der von Otto Breicha herausgegebenen Jahresschrift „Protokolle 66“ publiziert.
1967
In der Albertina findet mit rund 185 Papierarbeiten die erste Retrospektive zu Ehren von Absolon statt.
1968
Im Sommer Ausstellung im Tiroler Kunstpavillon in Innsbruck, wo aus dem Nachlass von Absolon 40 Zeichnungen präsentiert werden, darunter vier Aquarelle. Mit 44 Jahren stirbt Adele Absolon nach längerer Krankheit. Sie wird neben ihrem Mann am Südwestfriedhof in Wien XII begraben. Da die Tochter Iris Maria zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig ist, kommen seine Werke in die Obhut von Curt Wiespointner, einem engen Freund des verstorbenen Künstlers.
1973
Im Rahmen des Steirischen Herbst findet eine Wanderausstellung zu Absolon in Graz, Eisenstadt, Bregenz, Wien, Innsbruck und Klagenfurt statt.
1977
Zu Ehren des Künstlers entsteht der Kurt-Absolon-Weg in Donaustadt, Wien XXII.
1990
Auf Initiative von Otto Breicha findet im Historischen Museum der Stadt Wien (heute Wien Museum) eine Retrospektive zu Ehren von Absolon statt, bei der auch der Grundstein für das erste Werkverzeichnis gelegt wurde.
1991
Retrospektive im Museum der Moderne Rupertinum in Salzburg.
2014
In der Kategorie „Vergessen, vertrieben“ wird die Präsentation von Kurt Absolon der Galerie Maier aus Innsbruck mit dem Art Austria Award ausgezeichnet.
2019
Ausstellung von Tuschzeichnungen, Aquarellen und Ölbildern in der Galerie Maier in Innsbruck.
2020
Kollektivausstellung von Kurt Absolon und Kurt Moldovan im Kunstverein Horn in Niederösterreich.
2021
Auf Initiative der Sammlung Hainz und des Nachlasses des Künstlers entsteht das erste Werkverzeichnis mit Monografie.
„Wir wissen heute noch nicht, wen wir in Kurt Absolon verloren haben. Er arbeitete in der Stille. Vieles bereitete sich bei ihm vor, was er noch nicht in Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte. Er kannte keine Hast. Er gehörte zu keiner jener Cliquen, die nicht laut genug schreien können, um über die Unzulänglichkeit ihrer Kunst durch Anma ung hinwegzutäuschen. Er hielt sich fern von allem Betrieb. Und nun ist er uns so unerreichbar fern. Als Mensch war er von großer Lauterkeit und Vornehmheit. Er lebte anonym. Es ärgerte ihn, wenn ein Kritiker anerkennend hervorhob, dass er jahrelang, sechs Jahre lang, Hilfsarbeiter und Laufbursche war, um geistig unabhängig zu bleiben und in den wenigen freien Stunden für sich das zu zeichnen, was er wollte. ‚Was hat das mit meinen Zeichnungen zu tun?‘ sagte er. ‚Nur auf sie kommt es an.‘“
Wieland Schmied, 1958
1925
Kurt Absolon wird am 28. Februar in Wien geboren. Der Vater Vinzenz Humbert Absolon arbeitet als Privatangestellter und verfasst nebenbei Theaterstücke. Die Mutter Hermine, geborene Wasinger, ist Hausfrau. Absolon wächst mit drei Schwestern und einem älteren Bruder auf.
1943 – 1945
Nach der Matura wird Absolon für zwei Jahre ins Militär einberufen und erleidet mehrere Verwundungen.
1945 – 1949
Vom Wintersemester 1945/46 bis zum Sommersemester 1949 Besuch der Allgemeinen Malerschule bei Robin Christian Andersen. Parallel besucht Absolon 1945/46 den Abend-Akt von Herbert Boeckl. Als Student erhält Absolon ein jährliches Stipendium von der Stadt Wien in Höhe von 600 Schilling.
1948
Im Sommer 1947 Teilnahme am „Salzburg-Seminar“ auf Schloss Leopoldskron, ein von der Harvard University organisierter mehrwöchiger Kurs für Wissenschaftler und Künstler, wo Absolon Curt Wiespointner kennen lernt. Unter den Teilnehmern sind auch Kurt Moldovan, Wander Bertoni und Leopold Rosenmayr
1949
Studienbeihilfe der Stadt Wien in Höhe von 300 Schilling.
1950
Mitglied der informellen „Gruppe 50“ rund um den Kreis von Hans Weigel im Café Raimund Museumstraße 6 in Wien I. Starke Beeinflussung der zeichnerischen Arbeiten durch literarische Anregungen.
1951
Illustrationen für Hans Weigels „Stimmen der Gegenwart 1951“ und „Unvollendete Symphonie“ , sowie Walter Tomans „Die eigenwillige Kamera“ im Rahmen von Weigels herausgegebener Reihe „Junge österreichische Autoren“. Illustration für Herbert Eisenreichs Erzählung „Der Dampfer“. Es entstehen die Zyklen „Jardin du Mal“, „Pierrot“, „Kain“, „Hiob“ und „Don Quixote“.
1951 – 1955
Zur Existenzsicherung arbeitet Absolon als Hilfsarbeiter beim Wiederaufbau des Wiener Westbahnhofs, bei der Unilever AG, bei der Tischlerei Nowaks Witwe, beim Verlag Hanke & Cösngei sowie als Bote bei der Photochemigraphischen Kunstanstalt Patzelt & Co. Bekanntschaft mit dem Sammlerpaar Veronika und Hans Strotzka, der als Mediziner und Tiefenpsychologe arbeitet.
1952
Vom 15. bis 23. April Aufenthalt in Bad Gleichenberg in der Steiermark. Am 30. Mai Heirat mit Adele Kitzweger. Am 10. Juli 1952 Umzug in ein Wohnatelier in der Steinbauergasse 36/20/15 in Wien XII. Das Ehepaar lebt hauptsächlich vom Verdienst der Frau, die als Buchhalterin im Stahlbauunternehmen Waagner-Biro arbeitet. Tierstudien im Tiergarten Schönbrunn. Landschaftszeichnungen anlässlich wiederholter Aufenthalte in St. Ulrich am Pillersee in Tirol. Es entstehen die Zyklen „Cœur Volé“ nach dem französischen Dichter Arthur Rimbaud und „Aphorismen“. Erste Illustrationen zu den „Marmorklippen“ des deutschen Schriftstellers Ernst Jünger, die dieser ablehnte, weil er sich Zeichnungen von Alfred Kubin erhoffte.
„Ebenso wie die Frage nach dem Sinn des Lebens eine Gewissensfrage ist, […] hat auch das Kunstwerk keinen Zweck, ist […] einfach
das Produkt menschlichen Geistes und menschlicher Schöpferkraft, entsprungen der Sehnsucht […] den Tod durch ein Werk zu besiegen, […] das Aufgehen in ein Nichts durch ein Zeugnis des Hiergewesenseins zu überwinden."
Kurt Absolon, 1953
1953
Veröffentlichung seines kunsttheoretischen Aufsatzes „Originalität, Radikalität, Individualität“ . Am 12. Jänner lehnt Absolon eine Mitgliedschaft im Art Club ab. Auf Anregung von Kurt Moldovise nach Feldkirch. 1953–54 an Bewerbung um ein Stipendium für einen Aufenthalt in Frankreich. Es entstehen die Zyklen „Schatten“, „Zwischenräume“ und „Ecce Homo“. ReWiederaufnahme des Abendaktes bei Herbert Boeckl an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
1954
Im Sommer gewinnt Absolon mit seiner Tuschezeichnung „Stillleben mit Fischen“ (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum) den 3. Österreichischen Graphik-Wettbewerb im Tiroler Kunstpavillon in Innsbruck. Das Preisgeld von 8.000 Schilling des Bundeministeriums für Bildung teilt sich Absolon mit dem zweiten Gewinner, dem Maler Walter Eckert. Es entstehen die Zyklen „Der alte Mann und das Meer“ nach dem amerikanischen Schriftsteller Ernest Hemingway und „Sodom und Gomorrha“.
1955
Verleihung des Theodor-Körner-Stiftungspreis im Bereich Bildende Kunst und Kunstfotografie. Von Juli bis August Teilnahme an der Ausstellung „Meistergraphik in Österreich“ im Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis in Bregenz. Von August bis September Aufenthalt in Alpbach in Tirol, wo Absolon am Europäischen Forum Alpbach teilnimmt. Im Oktober Ankauf eines Stilllebens in Aquarell durch das Kulturamt der Stadt Wien. Zeichnungen von Wiener Stadtansichten. Im Wintersemester 1955/56 ist Absolon Gasthörer im Wandmalerei-Kurs der Meisterschule für Malerei bei Albert Paris Gütersloh (1887 Wien–1973 Baden bei Wien) an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
1956
Künstlerische Auseinandersetzung mit der Druckgrafik. Ausführung des Sgraffito „Raben“ an der Hausfassade Troststraße 18, Wien X. Besuch der Meisterklasse für Druckverfahren bei Franz Herberth an der Akademie für angewandte Kunst in Wien (heute Universität für angewandte Kunst Wien). Landschaftszeichnungen anlässlich eines Aufenthalts in Tirol. Angeregt durch den Volksaufstand in Ungarn entstehen Zeichnungen. Illustrationen zu Martin Bubers „Chassidische Erzählungen“. Am 8. Oktober Förderungspreis der Stadt Wien in Höhe von 3.000 Schilling. Im Dezember Ankauf von drei Zeichnungen durch das Kulturamt der Stadt Wien.
1957
Es entstehen zahlreiche Zeichnungen der schwangeren und stillenden Ehefrau. Am 19. März Geburt der Tochter Iris Maria. Beim 6. Österreichischen Graphik-Wettbewerb im Tiroler Kunstpavillon in Innsbruck erhält Absolon den Preis des Instituts zur Förderung der Künste in Österreich von 2.000 Schilling. Glasfensterentwürfe für die Pfarre Neuerdberg Don Bosco in der Hagenmüllergasse 33 in Wien III, von denen nur ein Fenster ausgeführt wird. Reise nach Paris und Arles als Stipendiat des Instituts zur Förderung der Künste in Wien. Es entstehen Stadtansichten und Darstellungen von Stierkämpfen, ein Zyklus zur Passion Christi sowie Illustrationen für die 1960 erschienene Publikation „Carnuntum, Geist und Fleisch“ von Herbert Eisenreich.
1958
Entwurf für einen Gipsschnitt an der Orgelempore in der Pfarre Maria Lourdes in Wien XII, der posthum ausgeführt wird. Am 21. März Auftrag für Zeichnungen zu einem Impressionismus-Film von Kurt Steinwender/Curt Stenvert. Am 26. April fährt Absolon mit seinem Bekannten Dr. Franz Krutz für einen Tagesausflug in den Steinbruch in St. Margarethen im Burgenland. Auf der Rückfahrt nach Wien kommt es am Mittag am nördlichen Ortsausgang in Wulkaprodersdorf zu einem Zusammenstoß mit dem LKW-Fahrer Johann Smaritsch aus Siegendorf. Absolon wird als Beifahrer aus dem Auto geschleudert und erleidet einen Schädelbasisbruch mit Gehirnaustritt. Er stirbt noch an der Unfallstelle. Am 2. Mai wird er in einem Ehrengrab der Stadt Wien am Südwestfriedhof in Wien XII beigesetzt (Gruppe 34, Reihe 10, Nummer 40). Am 16. Mai legt Adele Absolon ein Werkverzeichnis ihres Mannes an. Die mit rotem Farbstift vorgenommene Nummerierung der Blätter 1 bis 708 stammt von ihr, ebenso die verbale Bezeichnung der Blätter.
1962
Posthum werden vier Zeichnungen von Absolon in der von Milo Dor herausgegebenen Publikation „Die Verbannten. Eine Anthologie“ publiziert.
1963
Posthum werden zwanzig Zeichnungen von Absolon in der von Hertha Kräftner und Otto Breicha publizierten Schrift „Warum hier? Warum heute? Gedichte, Skizzen, Tagebücher“ publiziert.
1966
Posthum werden fünf Zeichnungen von Absolon in der von Otto Breicha herausgegebenen Jahresschrift „Protokolle 66“ publiziert.
1967
In der Albertina findet mit rund 185 Papierarbeiten die erste Retrospektive zu Ehren von Absolon statt.
1968
Im Sommer Ausstellung im Tiroler Kunstpavillon in Innsbruck, wo aus dem Nachlass von Absolon 40 Zeichnungen präsentiert werden, darunter vier Aquarelle. Mit 44 Jahren stirbt Adele Absolon nach längerer Krankheit. Sie wird neben ihrem Mann am Südwestfriedhof in Wien XII begraben. Da die Tochter Iris Maria zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig ist, kommen seine Werke in die Obhut von Curt Wiespointner, einem engen Freund des verstorbenen Künstlers.
1973
Im Rahmen des Steirischen Herbst findet eine Wanderausstellung zu Absolon in Graz, Eisenstadt, Bregenz, Wien, Innsbruck und Klagenfurt statt.
1977
Zu Ehren des Künstlers entsteht der Kurt-Absolon-Weg in Donaustadt, Wien XXII.
1990
Auf Initiative von Otto Breicha findet im Historischen Museum der Stadt Wien (heute Wien Museum) eine Retrospektive zu Ehren von Absolon statt, bei der auch der Grundstein für das erste Werkverzeichnis gelegt wurde.
1991
Retrospektive im Museum der Moderne Rupertinum in Salzburg.
2014
In der Kategorie „Vergessen, vertrieben“ wird die Präsentation von Kurt Absolon der Galerie Maier aus Innsbruck mit dem Art Austria Award ausgezeichnet.
2019
Ausstellung von Tuschzeichnungen, Aquarellen und Ölbildern in der Galerie Maier in Innsbruck.
2020
Kollektivausstellung von Kurt Absolon und Kurt Moldovan im Kunstverein Horn in Niederösterreich.
2021
Auf Initiative der Sammlung Hainz und des Nachlasses des Künstlers entsteht das erste Werkverzeichnis mit Monografie.
„Wir wissen heute noch nicht, wen wir in Kurt Absolon verloren haben. Er arbeitete in der Stille. Vieles bereitete sich bei ihm vor, was er noch nicht in Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte. Er kannte keine Hast. Er gehörte zu keiner jener Cliquen, die nicht laut genug schreien können, um über die Unzulänglichkeit ihrer Kunst durch Anma ung hinwegzutäuschen. Er hielt sich fern von allem Betrieb. Und nun ist er uns so unerreichbar fern. Als Mensch war er von großer Lauterkeit und Vornehmheit. Er lebte anonym. Es ärgerte ihn, wenn ein Kritiker anerkennend hervorhob, dass er jahrelang, sechs Jahre lang, Hilfsarbeiter und Laufbursche war, um geistig unabhängig zu bleiben und in den wenigen freien Stunden für sich das zu zeichnen, was er wollte. ‚Was hat das mit meinen Zeichnungen zu tun?‘ sagte er. ‚Nur auf sie kommt es an.‘“
Wieland Schmied, 1958
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